Da viele diesen Teil ungeduldig erwarten, hier einige Neuigkeiten des Incaweges…
Voilá, ich bin endlich einen der berühmtesten Pfade von Südamerika gegangen – der Pfad der Inka – mit meinen Freunden Ariane und Grégoire, die mich in Peru für zwei Wochen begleiten. Um Euch eine Idee zu geben: 45 Kilometer lang, 6000 Stufen, 4 Tage & 3 Nächte im Zelt – und den Großteil der Zeit im Regen!!!… Ich muß sagen, es war ziemlich strapaziös… Am zweiten Tag, nachdem ich völlig durchnäßt im Camp angekommen war, fragte ich mich wirklich, was ich hier eigentlich tat!!!
Wie man uns vor der Reise, beim Informationstreffen sagte:
der 1ste Tag ist einfach – bei Kilometer 82, sind sind alle froh den berühmten Inkapfad in Angriff zu nehmen, außerdem ist schönes Wetter – auf jeden Fall bei Abmarsch…
der 2te Tag ist eine Herausforderung – Wirklich!!! 1000 Höhenmeter, nicht enden wollende Stufen, sehr steife Beine und sindflutartiger Regen während des ziemlich rutschigen Abstiegs zum Camp! Der erste Pass bei 4215 m – Ich glaubte, nie dort anzukommen… Zum Glück war Grégoire bis zum Ziel direkt hinter mir, eine unvergleichliche moralische Unterstützung!
der 3te Tag wird als unvergeßlich eingestuft – Nun… wir haben nicht viel gesehen… Es war die meiste Zeit wolkenverhangen und verregnet… Jedoch schien die Route wirklich schön zu sein, sich ändernd von einer Gebirgslandschaft zu der eines Dschungels. Nach dem Frühstück fing es an zu regnen. Grégoire hat einen kleinen Rekord für sich aufgestellt – und wohlverdient nachdem er am Vortag hinter mir hergetrottet war! – und ist im letzten Camp in weniger als 2 Std. angekommen – die Führer rechnen normalerweise mit 4 Std.! – indem er den Trägern folgte, die vorangingen, sprich in einer Stunde mit mehr als 30 kg auf dem Rücken… Ariane & ich sind zwei Stunden ohne Unterbrechnung mit Ben bis zu den Terrassen gegangen, wo der Regen endlich aufhörte! So konnten wir schließlich die Aussicht genießen und ein paar Photos mit Ben und Andreas machen vor dem Abstieg zum unglaublichen letzten Camp…
der 4te Tag ist einzigartig – JA, das ist er!!! 2 Stunden Wanderung und weitere Stufen bevor wir Intipunku auf 2720 m erreichten – wir rechneten mit dem Schlimmsten – und wir Machu Pichu durch das Sonnentor betraten (ohne Sonne an jenem Tag)… Trotzdem herrlich… Ein schöner Ausgleich nach 4 Tagen… Zum Glück hatten wir für einige Augenblicke freie Sicht und konnten diese genießen…
Wir waren eine Gruppe von 11 Personen: 6 Australier, die einige Zeit zusammen reisten, Ben – ein Engländer und Andreas – ein Deutscher, dann noch zwei Führer: Ronal vorneweg & Dorien-Hugo am Ende. 10 Träger für alles Material und Nahrung. Es war sehr angenehm am Zeltplatz anzukommen, und das Mittag- oder Abendessen schon bereit zu haben um es in unsere hungrigen Mägen reinzuschlingen! Eine Brotzeit nach jedem Marsch, delikates Mittag- und Abendessen, Aufwachen mit Coca Tee, um die Höhenkrankheit zu vermeiden – Frühstück, um Energie für den Tag zu tanken. Unglaublich wie gut sie hier unter solchen Umständen kochen können. Ich habe jeden Bissen genossen!
Die Ankunft im letzten Camp war ein Schock… Alle Zelte waren um ein massives Gebäude aufgebaut, wo es eine Bar und heiße Duschen gab – bequem nach drei Tagen ohne, aber dort war eine lange Warteschlange, Ariane und ich haben uns nur die Haare mit kaltem Wasser gewaschen, um uns ein bischen sauber zu fühlen – nicht beherzt genug, uns in die Schlange zu stellen und mit einem weiteren Marsch am nächsten Tag! Ein etwas irreales Abendessen in diesem Gebäude bei all dem Krach und dem Plastikteller. Etwas rüde in die Zivilisation zurückversetzt nach diesem Naturerlebnis! Wir hatten sogar Anrecht auf eine Prügelei genau vor unserem Tisch… Vielleicht zu viel Alkohol…
OK, wir hatten es geschafft!!! Ich war begeistert! Es war schwierig, kalt & sehr nass aber es ist es wert!!! Ich war Stolz auf mich, als ich Intipunku erreicht und Machu Pichu durch das Sonnentor gehend entdeckt hatte… Eine schöne Entschädigung… Dort vergißt man – wenigestens für einen winzigen Augenblick – daß man seit drei Tagen durchnäßt war, daß es fast die ganze Zeit regnete, daß es am zweiten Tag wirklich kalt war – bei über 3200 m in einem feuchten Schlafsack schlafen mit einer Rettungsdecke… Die Aussicht ist wunderbar… Ich muß Ariane & Grégoire danken, daß sie mich bei dieser Bewährungsprobe unterstützt haben! Denn ja, es war wirklich eine!